Sind intelligente Menschen glücklicher?!
Lange gab es Diskussionen darüber, ob Intelligenz glücklich macht oder eher das Gegenteil bewirkt. Viele waren der Meinung, dass Genies immer unglücklich sind. Doch ist das wirklich so?
Vielen intelligenten Menschen erging es in der Vergangenheit nicht gut: Amy Winehouse litt unter ihrem Drogenkonsum, David Foster Wallace, ein sehr talentierter Autor in der USA, verzweifelt an der Welt und an sich selbst und auch Yves Saint Laurent, die die Mode revolutioniert hat, wurde gefeiert und geliebt und dennoch war sie oft unglücklich. Dies sind alles Beispiele, bei welchen man darauf schließen könnte, dass Intelligenz unglücklich mache.
Auch die Aussprüche „Selig sind die geistig Armen“, „Dummheit ist ein gutes Ruhekissen“ oder auch „Dummheit trägt man leichter als Weisheit“ drücken aus, dass Intelligenz generell als Last gesehen wird und nur durch Dummheit man zum Glück käme. Doch stimmt das wirklich?
Auch in der Forschung ist man sich nicht sicher, ob letztendlich intelligente Menschen glücklicher sind oder nicht. In einigen Studien wurde bewiesen, dass gerade klügere Menschen gerne herum grübeln, sogar zum Drogenkonsum öfter neigen oder auch in Komplexen enden, was der Sinn des Lebens ist. Dies sind nicht gerade Indikatoren für das Glück eines Menschen.
Doch nach wissenschaftlichen Untersuchungen gibt es auch hierzu gegenteilige Befunde: Nach einer britischen Studie (2012) wurde festgestellt, dass das Glücksgefühl auch mit steigendem IQ sich erhöht. Dies beweist nicht, dass klügere Menschen automatisch glücklicher sind, allerdings ist hierzu aber ein Zusammenhang zu erkennen. Gründe, warum ein kluger Mensch glücklicher sein könnte, wären ein besserer Bildungsabschluss, ein sehr guter Job und damit ein höheres Einkommen. Dadurch steigt auch die Lebenserwartung mit dem IQ.
Aus den obigen Anmerkungen lässt sich folgern, dass Intelligenz auf keinen Fall einem Menschen schadet. Bei einem klugen Menschen kommt es eher darauf an, wie dieser mit seiner Intelligenz umgeht. Denn nur durch einen falschen Umgang mit dieser, kann sie einen unglücklich machen. Wer beispielsweise ständig nach dem Sinn des Lebens sucht oder häufig darüber nachdenkt, wie ein erfülltes Leben aussehen sollte, der bleibt in einem Labyrinth aus Theoretischem stecken und kommt gar nicht dazu, richtig zu leben. Auch die Beschäftigung mit dem Unglück, d. h. Überlegungen, was unglücklich macht, wird einem zudem ins Unglück stürzen.
Auch kann man in der Intelligenz das Risiko zu einer Frustration sehen: Viele kluge Menschen sind beispielsweise in ihrem Job unterfordert, wodurch sie ihre Arbeit sehr eintönig und uninspirierend finden. Oder auch eine einengende Liebesbeziehung oder ein Wohnort ohne kulturelles Angebot können einen intelligenten Menschen sehr schnell frustrieren, da er sein Potenzial nicht ausreichend entfalten kann. Dem kommt hinzu, dass viele kluge Menschen einen Hang zur Perfektion besitzen und dadurch am Glück scheitern. Die Folge dieser ist meist Selbstkritik. Bei diesem Punkt bleibt nur zu sagen: Man muss auch einmal im richtigen Moment den Verstand ausschalten und sich manchmal mit bestimmten Kleinigkeiten zufrieden geben, um glücklich zu sein.
Fazit: Glück kann man nicht herstellen, man findet es nur nebenbei, sei es in einem Abend mit Freunden oder auch in einem Tag am See. Und hierbei sollten Grübeleien und Suchen nach dem Sinn außen vorgelassen werden. Intelligenz kann das Glück ermöglichen. Allerdings muss man hierbei nur mit der Intelligenz richtig umgehen.